Copyright © 2018 Homöopathie für Hund und Besitzer
Antidote Gegenmittel der Homöopathie
Inimicals sind feindliche Mittel, also Mittel die nicht unmittelbar nacheinander verschrieben werden
dürfen. Sie verderben die Wirkung des vorhergehenden Mittels. GIBSON-MILLER bemerkt dazu,
dass diese Regel nur gilt, wenn das erste gegebene Mittel eine Wirkung zeigte. Hatte es jedoch
keinen Effekt, so kann auch sein feindliches Mittel bedenkenlos gegeben werden. Als Feinde
bekannt sind z.B.: Phosphorus und CausticumApis und Rhustoxicodendron Lycopodium nach
Sulphur Antidots CLARKE bemerkt, dass ein Homöopath, der eine Arzneiwirkung nicht antidotieren
kann, wie ein Autofahrer sei, der die Bremse nicht bedienen kann. HAHNEMANN lehrt aber
nirgends. was wir gegen eingenommene Medikamente verschreiben sollen, sondern nur für den
Patienten.
Die Anwendungsregel für Antidote ist eigentlich das Ähnlichkeitsgesetz.
Die Ähnlichkeit mit den Krankheitssymptomen muss also entscheiden (Organon, § 249, 250). Es gibt
allerdings eine weitere Möglichkeit, eine falsche oder überenergetische Wirkung eines Medikaments
zu vermindern. Dazu verwendet man Substanzen. die nicht auf dem Weg des Gegensatzes, aber
auch nicht auf Grund der Ähnlichkeitsregel wirken. Sie verhindern die Wirkung des Medikamentes
und sollten vielleicht nicht “Anti sondern “Diadot (die Silbe “Dia-“ bedeutet abschneiden) genannt
werden.
Diadote
sollten Substanzen sein. die keine lange Wirkungsdauer haben, wie z.B. Kampfer, Essig, Äther (vgl.
nachfolgende Ausführungen).
Antidote
Die Wirksamkeit der Antidote ist je nach Fall unterschiedlich. Genaue Regeln existieren nicht, was
deren Anwendung nicht erleichtert.
Folgende Beobachtungen seinen erwähnt:
Eine einmalige Olfaktion von Kampferöl hat in einem Fall die unerwünschte Wirkung von Mercurius
XM auf das Rückenmark eines Pferdes definitiv unterbunden; bei einer Katze, die nach einer Gabe
von Hyoscyamus starke Aggressionen entwickelte, konnte mit Zitronensäure jeweils kurz eine
Besserung erreicht werden; gleichzeitig traten die Anfälle wieder auf. In anderen Fällen wiederum
löst die Verwendung eines Antidots gar keine Reaktion aus.
Dynamische Antidote sind homöopathische Arzneien, die nach dem Ähnlichkeitsprinzip verordnet
werden. Sie bilden eigentlich das Simile für den Aggravationszustand und sind, wie besprochen, in
der Liste von GIBSONMILLER aufgeführt. Es ist allerdings wichtig zu wissen, dass auch solche
Arzneien vorkommen können, die auf der Liste nicht verzeichnet sind.
In der Liste findet sich eine Auswahl der von GIBSON-MILLER zusammengetragenen
homöopathischen Arzneien.
Für die Veterinärmedizin müssen wir ohnehin alle Angaben mit Vorsicht behandeln, weil sie eben
beim Menschen erhoben worden sind. Was uns in erster Linie leiten muss, ist das Prinzip der
möglichst ähnlichen Arznei.
Chemische Antidote können im Prinzip bei allen Arzneien wirken oder die Arzneiwirkung auch
stören. Erwähnt seien Kampferöl, Kamille innerlich oder äußerlich, Kaffee, Spiritus nitri dulcis und
chemische Dämpfe. Auch eine Narkose kann die Mittelwirkung unterbrechen.
Physikalische Antidote sind solche Einwirkungen wie z.B. heiße oder kalte Bäder, Massagen oder
Wickel. Obwohl solche Maßnahmen häufig auch sinnvoll sind, sollte man sich bewusst sein, dass
sich damit erstens die Symptome ändern können und zweitens u.U. auch Reaktionen des
Organismus auf die richtig gewählte Arznei unterdrückt werden können.
Daher sollte man unterstützende“ Behandlungen besser unterlassen, wenn man der Ansucht ist,
dass die gewählte Arznei vorteilhaft wirkt und man deshalb darauf verzichten kann.
Unbeabsichtigte Antidotierung:
Falls nach Verabreichung einer homöopatischen Arznei keine oder nur eine kurze Verbesserung
eintritt, könnte etwas, was die Wirkung antidotiert, dafür verantwortlich sein. Dies können weitere
homöopathische Mittel sein, die der Tierhalter auf eigene Faust zusätzlich verabreicht (dynamische
Antidotierung). Auch Impfungen gehören möglicherweise dazu.
Sollte eine Vakzinierung bald anstehen und notwendig sein (gesetzliche Vorschriften, Ausland
oder Tierheimaufenthalt etc.), so sollte diese mindestens drei Tage vor Verabreichung des
homöopathischen Mittels angesetzt werden. Ebenso sollten in den ersten fünf Wochen nach
Verabreichung Eingriffe wie Zahnbehandlungen, Kastration, Röntgenabklärungen und ähnlich
unterbleiben., da auch sie die Wirkung antidotieren können (chemische Antidotierung).
Eine Besonderheit der Antidotierung stellen schlechte Lebensverhältnisse dar.
Schon Hahnemann beschrieb, dass Rheumatiker aus feuchten Kellern ausziehen sollten, damit die
Homöopathie überhaupt zum Erfolg führen kann. Auch in der Veterinärmedizin gibt es da natürlich
genügend mögliche Zustände: Pferde, die bis auf eine Stunde pro Tag in der Boxe oder im Stand
gehalten werden, Katzen, die keinen Auslauf haben, Hunde, die den ganzen Tag unbeschäftigt in
der Wohnung bleiben müssen, Batteriehühner, Schweine in Kastenständen sind potentiell Gründe
für eine Antidotierung. Beim Menschen ähnlich: Rauchen, Kaffee oder Teegenuss, Alkohol, Bäder,
sogar Zähneputzen etc. sind Antidots, die die Wirkung der Homöopathie beeinträchtigen!
Deshalb stets Stunde vor oder nachher keine dieser Genussgifte benutzen!
Ihr Michael Kraft